Rhodonit

Rhodonit

Übersicht

Rhodonit, auch als Mangankiesel, Himbeerspat oder Inkarose bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silicate und Germanate“. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem und entwickelt meist körnige bis massige Mineral-Aggregate von rosa bis roter, bräunlichroter oder graugelber Farbe, die oft von schwarzen Manganoxid-Adern durchzogen sind. Tafelige bis säulige, an den Ecken oft abgerundete Kristalle gehören eher zu den seltenen Ausbildungsvarianten.

Inhaltsverzeichnis

Chemismus
Etymologie und Geschichte
Klassifikation
Modifikationen und Varitäten

Bildung und Fundorte

Kristallstrutur
Verwendung als Schmuckstein
Esoterik

Chemismus

Nach dem offiziellen Datenblatt zum Rhodonit wird die chemische Zusammensetzung mit (Mn2+,Fe2+,Mg,Ca)SiO3 angegeben. Dies entspricht jedoch nicht der von der International Mineralogical Association (IMA) anerkannten Zusammensetzung (Mn2+)SiO3 (S. 242), welche allerdings mit der Zusammensetzung des Pyroxmangit (S. 236) übereinstimmt.

Etymologie und Geschichte

Der Name „Rhodonit“ ist abgeleitet aus der Altgriechischen Sprache. Das Wort tritt dort im attischen Dialekt als ῥόδον [rʰódon] bzw. im aiolischen Dialekt βρόδον [brʰódon] „Rose(nduft)“ auf und ist schon im Mykenischen Griechisch als /u̯rodóu̯en/ „das rosige/rosenduftige“ belegt. Es ist im Armenischen als „vard“ und im Lateinischen als „rosa“ zu finden und über das Lateinische ins deutsche Wort „Rose“ übergegangen.

Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde das Mineral 1819 durch Christoph Friedrich Jasche, der es auch aufgrund seiner Farbe nach dem griechischen Wort für Rose benannte. Als Typlokalität gilt der Fundpunkt Schävenholz bei Elbingerode (Harz).

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Rhodonit zur Abteilung der „Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate)“. Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach Aufbau und Struktur der Silikatketten und das Mineral steht entsprechend in der Unterabteilung der „Ketten- und Bandsilikate mit 5-periodischen Einzelketten“.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rhodonit in die Abteilung der „Kettensilikate mit einfachen, unverzweigten Ketten, W=1 mit Ketten P=5“, wo er als Leitmineral zusammen mit Babingtonit, Manganbabingtonit, Nambulit, Natronambulit, Marsturit, Lithiomarsturit und Scandiobabingtonit die Unterabteilung der Rhodonitgruppe bildet.

Modifikationen und Varietäten

Als Fowlerit werden Rhodonite mit bräunlichem oder gelblichem Stich bezeichnet, wie sie unter anderem in Franklin/New Jersey gefunden wurden.

Bildung und Fundorte

Rhodonit bildet sich hauptsächlich in manganreichen, metamorphen Gesteinen, kann aber auch durch hydrothermale Vorgänge in Erzgängen entstehen. Begleitminerale sind unter anderem Alleghanyit, Calcit, Franklinit, Galaxit, Galenit, Grunerit, Magnetit, verschiedene Manganoxide, Spessartin, Tephroit und Willemit.

Bisher konnte Rhodonit an rund 700 Fundorten nachgewiesen werden (Stand: 2009), so unter anderem in Argentinien; in mehreren Countys von New South Wales in Australien; Todos Santos in Bolivien; Bahia, Paraíba und Minas Gerais in Brasilien; Bulgarien; mehreren Regionen von China; Costa Rica; Bayern (Spessart), Hessen (Odenwald), Niedersachsen (Harz), Rheinland-Pfalz (Eife) und Sachsen-Anhalt (Harz) in Deutschland; Vaasa in Finnland; Lothringen und Midi-Pyrénées in Frankreich; Griechenland; England und Wales in Großbritannien; Indien; Indonesien; in mehreren Regionen von Italien; Hokkaidō, Honshū, Kyūshū, Shikoku und auf den Nansei-Inseln in Japan; Kanada; Kirgisistan; Toliara auf Madagaskar; mehreren Regionen von Mexiko; bei Grootfontein in Namibia; Otago in Neuseeland; Nordkorea; Norwegen; mehreren Regionen von Peru; auf der Phillippineninsel Luzon; bei Castro Verde in Portugal; an jeweils mehreren Fundpunkten der Regionen Kärnten, Salzburg, Steiermark und Tirol in Österreich; Rumänien; mehreren Regionen von Russland; Saudi-Arabien; mehreren Regionen von Schweden; in den schweizer Kantonen Graubünden, Kanton Uri und Wallis; Banská Bystrica und Košice in der Slowakei; Südafrika; Andalusien und Katalonien in Spanien; Taiwan; Böhmen in Tschechien; Türkei; sowie in vielen Regionen der USA.

Kristallstruktur

Rhodonit kristallisiert triklin in der Raumgruppe \ C \bar 1 mit den Gitterparametern a = 9,8381 Å; b = 10,5361 Å; c = 12,2381 Å; α = 108,697°; β = 103,335° und γ = 82,191° sowie 20 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Verwendung als Schmuckstein

Rhodonit wird ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet und kommt geschliffen in Form von Tafelsteinen, Cabochonen und Perlen für Halsketten oder anderen kunstgewerblichen Gegenständen in den Handel. Durchsichtige Varietäten erhalten auch einen Facettenschliff. 

Je nach Farbnuance und Qualität in Bezug auf Reinheit und Transparenz besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Mineralen wie dem rosafarbenen, jedoch meist weiß gestreiften Rhodochrosit; dem ebenfalls rosa bis roten Thulit, einer manganhaltigen Varietät des Zoisit; dem chemisch gleichen Pyroxmangit; den Granatmineralen wie z. B. Spessartin und Hessonit; den roten Spinell- und Turmalinvarietäten.

Esoterik

In der Esoterik gilt Rhodonit als Heilstein mit Einfluss auf das Sakral- und Herzchakra und soll schmerzlindernd und beruhigend wirken. Je nach Quelle ist er dem Tierkreiszeichen Stier oder Krebs zugeordnet. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit liegen jedoch nicht vor.


Dieser Artikel ist eine abgeänderte form des Wikipedia Artikels:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rhodonit
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.

Rhodonit Bild
Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.

Authors : Rob Lavinsky, iRocks.com – CC-BY-SA-3.0